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Beitragsanpassung

Horrorvorstellung für manche Vereinsführungskraft oder Überraschungseffekt bei der Mitgliederversammlung. Zum Thema Beitragsanpassung kann sicherlich jeder Vereinsvertreter etwas erzählen. Dabei kann eines vorweg gesagt werden: Die oftmals an die Wand gemalte Austrittswelle auf Grund einer Beitragsanpassung konnte bislang von keinem Verein bestätigt werden.

Zeitpunkt

Dennoch ist es erforderlich, sich mit dem Thema intensiv zu befassen. Ausgangspunkt ist die Überlegung nach dem Grund der Beitragsanpassung. Allzu gerne wird in Sportvereinen die Notlage („Wir kommen mit den verfügbaren Beiträgen nicht mehr hin!“) als Auslöser genommen. Die Argumente für die Anpassung sind augenscheinlich: Der Sportbetrieb kann nicht mehr aufrecht erhalten werden. Dies ist jedoch eine schwache Argumentation. Der Hinweis, das jetzt schon 10 Jahre der Beitrag stabil war, ist dann auch nur ein schwacher Trost. Ein Ruhmesblatt für die Vereinsführung ist eine solche Beitragsanpassung nicht.

Eine zukunftsgerichtete Beitragsgestaltung orientiert sich an der Entwicklung, die der Sportverein in den nächsten Jahren nehmen will. Das Vereinskonzept ist dabei die wichtige Argumentationsgrundlage. Der Ausbau des Gesundheitssports, die Einrichtung einer Geschäftsstelle oder einfach die vorausschauende Planung der Vereinsfinanzen im Lichte von anstehenden Preissteigerungen rücken dann in das Blickfeld. Einsparungsmöglichkeiten oder Chancen zur Erweiterung der Einnahmen sollten dann auch schon überprüft und bewertet sein. Mit dieser Vorgehensweise wird eine vorausschauende Vereinsführung dokumentiert.

Vorbereitung der Beitragsanpassung

Die Beitragserhöhung ist nicht als Überraschungseffekt auf der Mitgliederversammlung zu präsentieren. Eine systematische Vorbereitung erspart unerfreuliche Debatten. Die einzelnen Stufen sind aus der folgenden Abbildung zu ersehen.

Abbildung Beitragsanpassung

Für die Information der Mitglieder können z. B.

  • Berichte in der Vereinszeitung und Lokalpresse,
     
  • eine Information der Abteilungsleiter oder
     
  • gezielte Gespräche mit Multiplikatoren innerhalb des Vereins - genutzt werden.

Im Vorfeld einer Beitragsdiskussion ist es sinnvoll, sich mit der Situation des eigenen Vereins auseinander zu setzen, um Hindernisse für eine Beitragsanpassung frühzeitig zu erkennen und Positivpunkte gezielt einzusetzen.

Hindernisse:

  • Ungleichbehandlung von Gruppen im Verein
     
  • schlechte Qualität der Vereinsarbeit
     
  • nicht erkennbare Sparsamkeit
     
  • fehlende Klarheit über die Behandlung der Finanzen
     
  • fehlende Perspektive für Vereinsentwicklung
     
  • soziale Gliederung der Mitglieder begrenzt Beitragsgestaltung

Positivargumente:

  • attraktive Angebotserweiterung
     
  • Schuldenabbau
     
  • Nachwuchsförderung
     
  • Rückgang von anderen Finanzquellen
     
  • Erhöhung externer Kosten
     
  • Vergleich Vereinsbeitrag und Kostenbeispiele des täglichen Lebens (Kino, Bier, Fitnessstudio).

Automatische Beitragsanpassung

Einige Vereine sind dazu über gegangen, eine automatische Beitragserhöhung in ihre Statuten aufzunehmen. Damit wird die jährliche Beitragsanpassung z. B. an

  • die Rentenbemessungsgrundlage oder
     
  • den Lebenshaltungskostenindex - gekoppelt.

Ob daraus jährlich oder z. B. alle zwei Jahre eine Beitragsanpassung erfolgt, ist zu entscheiden.

Insgesamt bedeutet die automatische Beitragsanapssung eine Verminderung des Arbeitsaufwands und eine gleitende Orientierung der Beiträge an allgemeinen Preissteigerungen.

Vermeiden Sie formale Fehler. Weitere Informationen dazu finden Sie im Artikel "Recht - Beitragserhöhung".

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